Kriegerdenkmal

6 Gefallene im Deutsch-Französischen Krieg von 1870-1871
37 Gefallene im 1. Weltkrieg von 1914-1918,
später ergänzt durch eine Tafel für
66 Gefallene im 2. Weltkrieg von 1939-1945

Foto: Holger Uthoff 2022

Die Erinnerungskultur hat sich im Laufe der Jahre verändert. 

Nach dem ersten Weltkrieg errichteten unsere Vorfahren 1921 dieses imposante Kriegerdenkmal. Sie standen noch ganz unter dem Einfluss von Trauer und Schmerz über den Verlust von Menschen aus der Gemeinde, aus ihren Familien, die Opfer der gerade überwundenen beiden schrecklichen Kriege geworden waren. Mit diesem Denkmal wollten sie an ihre „gefallenen Brüder“ erinnern, ihrer gedenken und sie ehren. Zugleich sollten Monumente wie dieses der nationalen Selbstbesinnung dienen und an die einstige Bedeutung und Macht des Deutschen Reichs erinnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gedenktafeln für die Gefallenen von 1939 – 1945 ergänzt und die Namenstafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieg im selben Stil neu gestaltet.

Mit dem zeitlichen Abstand von 70 Jahren Frieden und doch in dem Wissen, dass Krieg, Gewalt, Ächtung, Ausgrenzung überall auf der Welt immer noch Leid über Menschen bringt, sehen wir unsere Aufgabe heute darin, diesem Denkmal den Charakter eines Mahnmals zu geben. Deshalb wurden 2021 am Sockel moderne Cortenstahlplatten angebracht mit der Inschrift 

„Wir denken an die Opfer von Gewalt und Krieg, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurden. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und andere Einsatzkräfte, die im Einsatz ihr Leben verloren. Wir gedenken auch derer, die bei uns durch Hass gegen Fremde, Schwache oder Andersdenkende Opfer geworden sind. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen und in der ganzen Welt.“

Quelle: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Totengedenken zum Volkstrauertag 2020

Nachts sind sie beleuchtet und auch in der Dunkelheit wahrzunehmen.