Rang und Namen: Das fällt wohl jedem Besucher hier auf, insbesondere bei den Grabsteinen in den mittleren Grabfeldern: Lage und Ausgestaltung eines Grabsteins waren eindeutige Kennzeichen von Stand und finanzieller Situation des Verstorbenen und seiner Familie. 1

Schmetterling und Kokon: Es gibt mehrere Schmetterlinge auf den beiden großen Grabmalen. Aber findest du auch den Kokon unter dem Schmetterling? Der antike Schmetterling ist ein Sinnbild der ewigen Seele und steht auch für Tod und Auferstehung: Der Tod ist nicht das Ende.

Stock: Die Familie Stock hat ein einfach gut passendes Symbol auf ihrem Grabstein: es soll ein einfacher Stock sein. Findest du ihn?

Wegen Überfüllung geschlossen: Im späten 18. und frühen 19. Jh. war man an vielen Orten zu der Ansicht gelangt, dass die stark überfüllten Kirchhöfe aus hygienischen Gründen eine gesundheitliche Gefahr für die Bevölkerung darstellten. Das aufgeklärte Denken führte auch zu einem rationaleren Umgang mit dem Tod und den Verstorbenen. Auch in Talle wurde der Friedhof um die Kirche, nachdem er 1847 noch einmal um den oberen Teil erweitert wurde, 1878 geschlossen: zugunsten des neuen Friedhofs weiter unten im Dorf. Damals lag die Fläche allerdings noch außerhalb des bis dahin bebauten Ortskerns. Überall verloren die Kirchhöfe einen Teil ihrer Bedeutung. Trotzdem blieben es wichtige zentrale Orte im alltäglichen Leben des Dorfes und der Kirche. Sie waren und sind auch Orte der Begegnung. 1

Neuer Friedhof in Sichtweite: Der neue Friedhof liegt in Sichtweite, auch wenn inzwischen Bäume die Sicht behindern. Bevor die Verständigung über Handys möglich war, musste Küster Albrecht Schröder zwischen den Häusern und Tannen hindurch erkennen, wann sich die Tür der Trauerhalle öffnete, damit er die Kirchenglocken rechtzeitig zum Auszug läuten ließ. 

Foto: Dietmar Sommer 2022

Holzkreuze: Leute mit wenig Geld und Einfluss wurden vermutlich nur mit einfachen – vergänglichen – Holzkreuzen begraben, die die Stellen der Gräber kennzeichneten. Die Grabsteine, die wir hier heute noch sehen, stellen also sicher keinen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung dar. In Gedenken an die einfachen Leute haben wir drei Holzkreuze aus historischem Eichenholz aufgestellt. Dieter Kater hat sie aus Dachlatten von Heymanns Hof in Brüntorf (erb. 1827) gefertigt.

1 nach Christof Spannhoff: http://www.staedtegeschichte.de/einfuehrung/aspekte/kirchhof.html